Gegenwärtige Alltage sind durchdrungen von Algorithmen: Von der Navigation im Straßenverkehr über die Bewertung von Produkten bis hin zur individuellen Gestaltung der Vorschläge für journalistische oder unterhaltende Medieninhalte sind Algorithmen beteiligt am Erzeugen von Welten. Dementsprechend vielfältig sind die Aushandlungen und Zuschreibungen zu diesen oft als Black Box wenig verständlichen technischen Strukturen.
Der Vortrag stellt Narrative zu Algorithmen und künstlicher Intelligenz im Alltag vor und zeigt auf, welche Deutungen in und mit diesen verhandelt werden. Eng damit verbunden wird vorgestellt, welche Praktiken auf dieser Grundlage realisiert werden. Ob in Form einer künstlichen Intelligenz, die aufgrund eines Inputs einen Output generiert, dessen Entstehung nicht nachvollzogen werden kann, oder in transparenteren, regelbasierten Formen von Computercode: Algorithmen strukturieren Alltage mit. Doch wie werden die Deutungen dieser Strukturierungen ausgehandelt? Wo werden Algorithmen Macht, Eigeninteresse oder gar Magie zugeschrieben? Menschen versuchen auf verschiedene Arten, diese Algorithmen zu beeinflussen. Exemplarisch steht dafür die Aufforderung an Follower:innen in den sozialen Medien, den eigenen Beitrag zu liken, um damit den Vorschlagsalgorithmus zu beeinflussen und so künftig thematisch passende Beiträge angezeigt zu bekommen. Warum solche Aufforderungen getätigt, befolgt oder nicht befolgt werden, wird anhand der vorläufigen Ergebnisse einer digitalen Diskursethnografie vorgestellt und in den Zusammenhang eingeordnet
Wir freuen uns darauf, diesen Beitrag in der Ringvorlesung „Let’s talk about KI“ mit der großzügigen Unterstützung durch die zentrale Studienkommission (ZSK) und das durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderte Projekt „Beyond Prompting“ präsentieren zu können. Wir laden Sie ein, durch Ihre Teilnahme diesen Dialog zur Bedeutung von KI und digitalen Daten im Alltag beizutragen. Wir freuen uns auf Ihre Beiträge!"
Veranstaltungsdaten
Format | Hybrider Vortrag und offene Diskussion |
Datum | 05. Juni 2024 |
Uhrzeit | 18:15 Uhr - 19:45 Uhr |
Livestream | via YouTube |
Präsenzteilnahme | Anmeldung via Mail an veranstaltung@mkv-vechta.de |
Zur Expertise von Prof. Dr.in Lina Franken über Daten in der Kulturwissenschaft
Dr.in Lina Franken ist Universitätsprofessorin für Digital Humanities. Sie forscht und lehrt dazu, wie kulturwissenschaftliche Forschung durch computationelle Methoden und mit digitalen Daten erweitert werden kann. Sie untersucht in kritischer Reflexion die Technisierung und Digitalisierung in Alltag und Wissenschaft, insbesondere in Bezug auf die Relevanz von Daten und Algorithmen.